St. Tropez ist eine der französischen Sommer-Metropolen. Es gibt mehrere Möglichkeiten nach St. Tropez zu kommen: mit dem Auto oder mit dem Schiff von Ste. Maxime, in der Hochsaison auch vom Hafen von Les Issambres aus. Die Schiffahrtspläne gibt es im Office du Tourisme in San Peire oder am Hafen von Ste. Maxime. In den Ferienzeiten kann die Fahrt mit dem Wagen wegen Stauungen lang dauern. Die Fahrt mit dem Schiff zeigt St. Tropez von der schönsten Seite. Auch wenn es im Sommer manchmal sehr voll ist, findet man immer wieder schöne Ecken. Ein Rundgang ausserhalb der Touristenströme lohnt sich unbedingt.
St. Tropez bietet neben ausgedehnten Möglichkeiten zum Shopping auch schöne, kleine Gassen und Plätze. Mittwoch- und Samstagvormittag ist Markt auf dem Place des Lices, wo man in einem der Cafes auch ganz nett sitzen kann. Ein Aufstieg zur Zitadelle über dem Ort lohnt sich wegen des wundervollen Blicks von oben – man muss nicht unbedingt ins Marinemuseum gehen, um einen noch weiteren Blick zu haben.
Interessant ist ein Besuch im Musee de l’Annonciade (eine Kirche, die in der Revolution geleert wurde). Es reflektiert die wichtige Rolle des Ortes in der Nachimpressionistischen Malerei Frankreichs. Vom ersten Stock aus hat man einen sehr schönen Blick auf den Ort.
Zu den touristischen Großereignissen gehören die Bravades vom 16. bis 18. Mai und vom 15. Juni. Daneben das grosse Seglertreffen zu den Regatten der „Voiles de St. Tropez“ Anfang Oktober und die „Braderie“ eine Art Schlussverkauf am Ende des Monats.
Gegründet wurde der Ort durch die griechische Kolonie von Marseilles unter dem Namen Athenopolis. Unter den Römern wurde der Ort umbenannt in Heraclia Caccabaria. Der heutige Namen des Ortes geht auf den römischen Märtyrer Torpès zurück, bis ins 18. Jh. wurde der Ort so genannt. Vom 7. bis 10. Jh. sind die „Sarrasins“(möglicherweise aus Spanien eingewanderte Moslems) die Bewohner. Sie werden durch Guillaume de Provençe vertrieben. In dieser Zeit wird der als Chateau Suffren bezeichnete Turm (pl. de l’Hôtel de Ville) gebaut. Nach mehrfachen Überfällen nordafrikanischer Seeräuber wird St. Torpèz zerstört und bleibt unbewohnt. 21 genuesische Familien haben St. Torpèz nach der Zerstörung zu Ende des 14. Jh. wiederaufgebaut. Sie gründeten eine der frühen Republiken, die bis ins 17.Jh. bestand und sich erfolgreich gegen Spanier und Türken verteidigte. Die Zitadelle, noch erhaltene Befestigungen – z.B. Tour Jarlier – und viele der schmalen Strassen mit den typischen Stützbögen zwischen den Häusern – z.B. zwischen r. Toni Allard und pl. des Lices – stammen aus dieser Zeit. Ebenso die „Maison du Corsaire“ mit ihrer eindrucksvollen Renaissancetreppe hinter einer schlichten Fassade.
Die Kirche mit ihrem schmiedeeisernen Glockenkäfig stammt aus dem 19. Jh. Sie beherbergt die Büste des Ortsheiligen, die beim wichtigsten Fest – den Bravades – herumgetragen wird. Mit seiner Werft erreichte St. Tropez im 19. Jh. Wohlstand. Gegen Ende des 19.Jh. wurde der Ort durch Maupassant „entdeckt“(s.“Sur l’Eau“). Ihm folgten Maler wie Signac, Bonnard, Marquet und Matisse. Seit den zwanziger Jahren verbrachte Colette die Winter in Ihrem Haus „La Treille Muscate“(Route des Salins, links nach der Abzweigung zur „Plage des Cannebiers“;s. ihr gleichnamiges Buch und „Prisons et Paradis“). In dieser Zeit beginnt die Tradition der Feste reicher Touristen – wie Poiret und Picabia. Während des Krieges wird der Hafen durch Bomben zerstört, nach dem Krieg wird er originalgetreu wiederaufgebaut. Der moderne Mythos St. Tropez wurde durch Filme seit den 50er Jahren weiter gefördert. Er lebt heute vorwiegend im August.